Gebäudestandards

Effizienzhäuser gibt es in verschiedenen Energiestandards. Als Ausgangspunkt gelten die Vorgaben der EnEV, mit denen für jedes Bau- oder Sanierungsvorhaben ein sogenanntes Referenzhaus berechnet wird. Dieses Referenzhaus hat dieselbe Geometrie, Nutzfläche und Ausrichtung wie das zu erstellende Gebäude und zieht für jedes Bauteil (z. B. Wand, Fenster, Tür) Referenzwerte der EnEV heran. Daraus ergeben sich gebäudespezifische Referenzwerte für den Transmissionswärmeverlust und den Jahresprimärenergiebedarf auf denen der Energiestandard aufbaut. Ein KfW-Effizienzhaus 100 darf daher höchstens so viel Primärenergie verbrauchen wie das Referenzhaus. Zusätzlich darf der Transmissionswärmeverlust höchstens bei 115 % liegen. Je kleiner die Zahl desto energiesparender ist das Haus. Den geringsten Energiebedarf hat das Effizienzhaus 40, dessen Primärenergiebedarf nur 40 % des Referenzhauses beträgt.[2]

Zulässige Höchstwerte bezogen auf EnEV Referenzhaus
Standard Primärenergiebedarf Transmissionswärmeverlust
Effizienzhaus 40 40 % 55 %
Effizienzhaus 55 55 % 70 %
Effizienzhaus 70 70 % 85 %
Effizienzhaus 85 85 % 100 %
Effizienzhaus 100 100 % 115 %
Effizienzhaus 115 115 % 130 %
Effizienzhaus Denkmal * 160 % 175 %

Stand: Dezember 2015

* Zielwert bei denkmalgeschützten Gebäuden, hiervon kann unter Umständen auch abgewichen werden.

  • Obwohl seit dem 1. Mai 2014 die novellierte Energieeinsparverordnung EnEV 2014 gilt, traten verschärfte energetische Vorgaben für Neubauten erst ab dem 1. Januar 2016 in Kraft.
  • Zusätzlich zu den Förderstandards der KfW gibt es das Gütesiegel „Effizienzhaus“ der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena). Das Siegel bestätigt den KfW-Standard durch ein qualitätsgesichertes Verfahren.[3]

Der Passivhausstandard gibt im Gegensatz zum KfW-Effizienzhausstandard keinen auf die EnEV bezogenen relativen Wert vor, sondern definiert als wesentliche Größe einen wohnflächenbezogenen maximalen Heizwärmebedarf von 15 kWh/m²a oder eine Heizlast von maximal 10W/m², um auf eine klassische Gebäudeheizung verzichten zu können. Dies entspricht in etwa 20 % des Wertes eines EnEV Referenzhauses eines Einfamilienhaus mit 120 m², in der Regel kann ein Passivhaus als Effizienzhaus von der KfW gefördert werden.

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